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auf Sand gebaut

Kosten Klärschlammtrocknung sind bekannt: 35 Mio CHF

Kurz-Information

35 Millionen für Fremdschlamm – wer trägt die Verantwortung?

In der ERZO ARA tut sich einiges – leider ohne breite öffentliche Diskussion. Nach der Solaranlage für knapp 3 Mio. Franken (2024) und dem Regenwasserbecken für 13 Mio. Franken (2025) steht nun der nächste Grosskredit an: Am 2. Dezember 2025 soll die Abgeordneten-versammlung einen Verpflichtungskredit von 35 Mio. Franken für den Bau einer Klärschlammtrocknungsanlage genehmigen. Finanziert wird das Projekt zu 100 % fremd, denn die Kassen sind leer. Die Bevölkerung wurde darüber bislang nicht informiert.

Die neue Anlage soll jährlich 34'000 Tonnen Klärschlamm trocknen – davon stammen über 85 % von 27 externen ARA-Betreibern, also nicht aus dem Verbandsgebiet. Der getrocknete Schlamm wird als Brennstoff an die Zementindustrie verkauft. Wichtig ist: Eine Klärschlammtrocknung ist keine gesetzliche Vorgabe. Gesetzlich vorgeschrieben ist einzig die Rückgewinnung von Phosphor irgendwann – die Trocknung ist lediglich eine Vorstufe dazu und wird hier als Geschäftsmodell für Fremdschlamm aufgebaut.

Die Entsorgung des eigenen Schlamms (ca. 3'900 t/Jahr) wird künftig nicht mehr kostenneutral sein. Die bisherigen Einnahmen aus dem Drehrohrofenbetrieb entfallen, die Abwassergebühren könnten steigen. Zwar soll die Trocknung als Eigenwirtschaftsbetrieb geführt werden – doch die Schulden, Zinsen und Risiken bleiben im Verbund.

Die strategische Idee eines Klärschlamm-Kompetenzzentrums mag sinnvoll sein. Aber: Wer trägt die Verantwortung für die Fremdfinanzierung? Wer garantiert, dass die Marktpreise für Fremdschlamm stabil bleiben? Und warum wird ein Projekt dieser Grössenordnung ohne öffentliche Konsultation durchgewunken?

Die Bevölkerung hat ein Recht auf Mitsprache – nicht erst, wenn die Rechnungen kommen.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am 2. Dezember 2025 um 18:15 Uhr im Bürgersaal Zofingen mitzuerleben, wie einfach und unbemerkt der Verband 35 Millionen Franken aus leeren Kassen zaubert.

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Energie-Bedarf

etwas klarer wird die Verrechnung des Wärmebedarf von ERZO KVA, resp. RENZO. Es wurden 30.-CHF/MWh Wärme festgelegt.

  • Für die Trocknung von 34'000 t EKS von 28.5 % TS auf 90 % TS müssen rund 20'910 t Wasser verdampft werden.

  • Das entspricht einem Wärmebedarf von ca. 15'000 MWh/Jahr.

  • Bei 30 CHF/MWh ergibt das 450'000 CHF/Jahr (statt nur 90'000 CHF).

Zu den Stromkosten sind keine genaueren Details bekannt, weder Menge noch Tarife.​

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Im Aufbau

Dies ist eine Projektbeschreibung. Beschreibe kurz den Hintergrund deiner Arbeit. Um loszulegen, klicke auf „Text bearbeiten“ oder doppelklicke auf das Textfeld.

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Relevante finanzielle und strategische Aspekte

Holcim-Vertrag:

  • Abnahme von 8'000–12'000 t getrocknetem Klärschlamm pro Jahr.

  • Erlös: 10 CHF pro Tonne als alternativer Brennstoff.

  • Laufzeit: vorerst nur 5 Jahre, mit Option auf Verlängerung. ➝ Das bedeutet: Die Einnahmen sind sehr gering und zudem zeitlich befristet. Nach fünf Jahren besteht ein Risiko, dass Holcim die Konditionen ändert oder den Vertrag nicht verlängert.

Alternative Wärmelieferung (FUWI):

  • Falls weder die bestehende KVA erneuert noch der Ersatzbau („Projekt Renzo“) realisiert wird, soll FUWI eine alternative Wärmquelle direkt auf dem Grundstück der ARA errichten.

  • Dafür wurde im Rahmen der Wärmelieferverträge ein Baurechtsversprechen eingeräumt. ➝ Ein Baurechtsversprechen bedeutet rechtlich, dass ein Dritter (hier FUWI) das Recht erhält, auf dem Grundstück der ARA eine Anlage zu bauen und zu betreiben. Das Grundstück bleibt im Eigentum der ARA, aber die Nutzung wird langfristig „verserbelt“ (verpachtet). Damit sind Teile des Areals faktisch gebunden und nicht mehr frei verfügbar

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Überprüfung im Detail

Eine Überprüfung wird wohl kaum ein Abgeordneter machen (können), sondern nur glauben was ihnen vorgesetzt wird. Im Bericht steht:

Nach Inbetriebnahme im Jahr 2029 erreicht die Klärschlammtrocknung im 5. Betriebsjahr einen kumulierten Gewinn.

Am (verregneten) Sonntag habe ich alle Daten gemäss Bericht erhoben und einen Vergleich zum Budget 2026 erstellt.

Bereits ab Start hat die Klärschlammtrocknung auf der Basis der beschriebenen Zahlen einen strukturellen Verlust von etwas über 2 Mio CHF pro Jahr.  Die Tabelle finden Sie her zum Download.

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Im Aufbau

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