

Entwicklung für die Zukunft
Um eine wirklich zukunftsfähige Lösung zu erarbeiten sollten viele Akteure GEMEINSAM die Strategie erarbeiten und umsetzen. Dazu empfehle ich die Lektüre von "Energie; Nationale Forschungsprogramme 70 und 71. Diese Lektüre sollte für alle politischen Entscheidungsträger Pflichtprogramm sein. Hierbei wird auch aufgezeigt dass eine Zukunft nur "gemeinsam", Politik, Wirtschaft, Bevölkerung, usw. mit völliger Transparenz geschaffen werden kann.

ARA
Anstoss des ganzen Projektes war die ARA mit der Problematik "Phosphor-Recycling". Dazu wäre für die politischen Entscheidungsträger die Studie der FHNW eine hervorragende Wissen Beschaffung gewesen. Kernaussage: das Recycling kann überall in der Nordwestschweiz Standort unabhängig gemacht werden. Die ARA-Strategen haben sich aber bereits so weit aus dem Fenster gelehnt und einer grossen Anzahl von ARA´s versprochen, das Problem von 50´000 Tonnen für sie zu lösen. Von diesem Zeitpunkt an gab es kein zurück mehr, sondern nur noch "Angriff nach vorn". Man konnte ja nicht sein Gesicht verlieren und die "Partner" nun ohne Lösung im Regen stehen lassen. Die ARA war der Meinung die Lösung mit EuPhoRe bereits zu haben. Die Test mit Unterstützung des Bundes von 1 Mio CHF ging aber gründlich "in die Hose". Die ganze Strategie musste geändert werden.
RENZO
Geplant ist die Verbrennung von 160´000 Tonnen Kehricht. Die Dimensionierung von 160´000 Tonnen hat sich ergeben, weil kleinere KVA´s nicht wirtschaftlich zu betreiben sind? Eine solche Anlage erzeugt ca. gleich viel Menge CO2 wie Kehricht verfeuert wird, die alsdann 160´000 Tonnen CO2 durch das Kamin ausblasen wird. Ab Jahr 2030 soll der Ausstoß an CO2 schweizweit reduziert werden und ab Jahr 2050 soll es keinen Ausstoß mehr geben (neutral). Klimaziele weltweit
Weil ca. 50% des CO2 bei den KVAs aus biogenem Abfall besteht, müssen bis 2050 ca. 80´000 Tonnen mittels CCS (Carbon Capture Storage) ausgefiltert und abtransportiert werden. Siehe dazu die Studie für die Schweiz mit Kosten von 16.8 Mia CHF! Dies verbraucht auch Energie (Wärme und/oder Strom) Der Verlust beim Wirkungsgrad liegt dann bei ca. zwischen 25% und 30% der Leistung. Die Kosten für CCS liegen nach heutigen Berechnungen bei 120.- bis 150.- CHF/Tonne! Bedeutet die "Betriebskosten" steigen um ca. 12 Mio CHF/Jahr! und die Erlöse schwinden um diesen Betrag! Die Eckdaten von "RENZO" sind:
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Kehrichtmenge ca. 160´000 Tonnen/Jahr
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Stromerzeugung ca. 70´000 MWh/Jahr
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Wärmeerzeugung ca. 150´000 MWh/Jahr


Wärmeverbund und Nutzniesser
Das bestehende Fernwärmenetz (Primeo, Salatgarten, mobile Wärme) benötigt heute Wärme von ca. 25´000 MWh. Dies mehrheitlich in der Winterzeit. Im neuen Netz sollen ca. 150´000 MWh Wärme verkauft werden.
Das beste Wärmenetz wäre ein kurzes Netz mit "Bandbezüger" und grossen Verbräuchen. Es ist nach wie vor offen, ob es gelingen wird ein marktfähiges Fernwärmenetz zu erstellen. Die budgetierten Kosten liegen bei ca. 150 Mio CHF. Spätestens ab Jahr 2050 könnten "nur noch" ca. 105´000 MWh wegen CCS verkauft werden.
Ein Aufbau eines Fernwärmenetzes (Komfortwärme einzelner Liegenschaften) ist äußerst mühsam und erfordert sehr viel Geld und Zeit. Die eigene Planung spricht von Fertigstellung im Jahre 2051! Dies sind mehr als 20 Jahre nach geplanter Inbetriebnahme der neuen KVA.
Es stellt sich nun die Frage, verzichtet man von Anfang an auf die 45´000 MWh/Jahr zu installieren, oder, wer möchte nach wenigen Jahren aus seinen Fernwärmenetzanschluss verzichten?
So oder so: die Preise werden deutlich steigen, weil die Kosten/Investitionen von von CCS bei "RENZO" nicht eingerechnet sind
Auswirkungen auf den Verkehr
Es gibt bis heute keine Umweltverträglichkeits-bericht/Prüfung noch eine fundierte Beurteilung des Verkehrsaufkommens des Projekts. Ich frage mich ernsthaft, was in der, übrigens nicht öffentlich zugänglichen, "Machbarkeitsstudie" von 2022 genau geprüft wurde? . Es verwundert auch insofern, ist doch dies ein Thema seit Juni 2021. Gemäss Interview im TV hat ENPHOR im Oktober 2023 auf Basis "Eigenberechnung" von einer möglichen Zunahme von 0,1% gesprochen. Dass dies nicht stimmen kann bei einer mehr als Verdoppelung aller Mengen ist selbst sprechend. Mit dem Zeitungsartikel "Zofinger Tagblatt" vom 20.1.2024 wurde der Wert nun auf 0,2% bis 0,4% erhöht (vervierfacht). Aber auch dies kann nicht stimmen! Bei diesem Thema sollte baldmöglichst eine fundierte und neutrale Studie erstellt werden.
